Das Sportgerät als Waffe
Grundsätzlich gilt: Der Bogen ist zwar ein Sportgerät, aber seine Abstammung von einer Waffe kann er nicht verleugnen. Auch ohne hohes Zuggewicht und Jagdspitzen sollte der Sportbogen immer auch als Waffe gesehen werden und entsprechend gilt im Umgang mit ihm angemessene Sorgfalt.
Die Verwendung von Armbrüsten ist aus Sicherheitsgründen verboten.
Freies Schussfeld
Jeder Schütze hat sich selbst zu vergewissern, dass das Schussfeld frei ist. Dabei ist auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand nach beiden Seiten und hinter der Scheibe zu achten. Bei einem technischen Gebrechen, z. B. wenn beim Abschuss die Nocke bricht, kann der Pfeil fast 90° zur Schussrichtung nach links (Rechtsschütze) bzw. rechts (Linksschütze) fliegen! Es gilt jedoch: je größer der Winkel desto geringer die Energie des Pfeils.
Ein Pfeil der den Rand der Scheibe berührt, kann noch sehr weit und in nicht vorhersagbarer Richtung fliegen.
Aus dem Schussfeld gehen
Alle auf einem Bogenschießplatz Anwesenden haben darauf zu achten, nicht unvermutet in das Schussfeld eines anderen Schützen zu geraten.
Niemand darf zur Scheibe vorgehen, bevor nicht alle Schützen das Schießen beendet haben. Wenn jemand hinter die Scheibe geht, z. B. zum Pfeilsuchen, muss er die anderen Schützen darauf aufmerksam machen: Beim Feldschießen/3-D Schießen ist zu diesem Zweck der Bogen deutlich sichtbar vor der Scheibe aufzustellen.
Ein Feldkurs/3-D Parcours darf nur entlang der markierten Wege, und nur in der festgelegten Richtung begangen werden.
Kinder dürfen niemals unbeaufsichtigt gelassen werden.
Nur in Richtung auf die Scheibe ausziehen
Bogen mit und ohne Pfeil immer nur in Richtung der Scheibe spannen.
Niemals senkrecht nach oben schießen, der Pfeil kommt irgendwann wieder herunter!
Vor allem Compoundbögen dürfen nicht „von oben“ ausgezogen werden, weil das Release vorzeitig auslösen könnte.
Beim Feldschießen muss vor allem beim Bergabschießen berücksichtigt werden, dass der Pfeil auch in der Notspannung und erst recht bei vollem Auszug unabsichtlich freigegeben werden könnte. Also nicht aufrecht ausziehen und dann erst zur Scheibe hinunterbeugen!
Nur an der Schusslinie ausziehen
Kein Schütze darf seinen Bogen mit oder ohne Pfeil ausziehen, wenn er nicht an der Schusslinie steht.
Ein Pfeil darf erst an der Schusslinie eingelegt werden. Nicht geschossene Pfeile müssen vor dem Verlassen der Schusslinie vom Bogen genommen werden.
Nur unter Anleitung beginnen
Kinder dürfen nur unter Aufsicht eines Erwachsenen schießen. Anfänger sollten ihre ersten Versuche ebenfalls nur unter Anleitung eines erfahrenen Schützen unternehmen. Bei Änderungen an der Ausrüstung sollten sich weniger erfahrene Schützen bei Bogenhändler oder von erfahrenen Kollegen beraten lassen.
Material kontrollieren
Das Material muss regelmäßig auf Schäden kontrolliert werden.
Wurfarme können sich bei sehr großer Hitze verwinden, und die Sehne kann beim Schuss vom Bogen springen. Mittelstücke sollten gelegentlich auf Sprünge an der Vorderseite im Griffbereich untersucht werden. Beim Aufziehen der Sehne auf den Bogen sollte diese jedes mal sorgfältig auf gerissene Stränge besonders im Bereich der Mittelwicklung und der Augen untersucht werden. Zur Schonung der Sehne sollten die Ausnehmungen an den Wurfarmenden glatt gefeilt werden. Auch durch ständiges Anschlagen an den Armschutz kann die Sehne durch gescheuert werden.
Die Nocken und Pfeile sollten immer beim Zurückkommen von der Scheibe kontrolliert werden. Beschädigte oder aufgeweitete Nocken müssen sofort ausgetauscht werden. Carbonpfeile können an der Spitze aufplatzen.
Achtung: Carbonfasern dringen leicht in die Haut ein, sind aber nur sehr schwer wieder zu entfernen und führen zu schmerzhaft eiternden Wunden!
Nie „trocken“ schießen
Nie die Sehne ohne eingelegten Pfeil spannen und loslassen („trocken schießen“). Durch jeden derartigen Schuss verringert sich die Lebenserwartung des Bogens. Er könnte auch sofort brechen und dadurch Verletzungen verursachen.
Passende Pfeile
Pfeile müssen in Länge und Spinewert zum Bogen passen. Auf keinen Fall dürfen zu weiche Pfeile geschossen werden, weil diese brechen könnten. Die Pfeile müssen so lang sein, dass sie nicht versehentlich über die Pfeilauflage hinaus gezogen werden können.
Aufpassen beim Pfeilziehen
Beim Pfeilziehen ist darauf zu achten, dass hinten niemand steht. Es dürfen nie mehrere Schützen einer Scheibe gleichzeitig ihre Pfeile ziehen (außer sie ziehen zusammen an einem Pfeil). Beim Pfeilziehen muss mit einer Hand die Scheibe festgehalten werden. Nicht alle Scheiben sind so gut befestigt, wie es sein sollte!
Aufpassen beim Bücken
Scorezettel sollen ca. 2 m vor der Scheibe abgelegt werden. Es kommt beim Bücken immer wieder zu Kopf- und gelegentlichen Augenverletzungen durch die in der Scheibe steckenden Pfeile!
WETTKAMPF
Freies Schussfeld
Schiedsrichter und Organisatoren sorgen für die Sicherheit am Wettkampfplatz. Dennoch hat sich der Schütze selbst zu vergewissern, ob das Schussfeld frei ist.
Ausziehen des Bogens
Kein Schütze darf seinen Bogen mit oder ohne Pfeil ausziehen, wenn er nicht auf der Schießlinie steht.
FÜR DAS SCHEIBENSCHIESSEN
Wenn ein Pfeil aufgelegt wird, soll der Schütze in Richtung Scheiben zielen, nachdem er sich zuvor vergewissert hat, dass das Wettkampffeld vor und hinter den Scheiben frei ist. Sollte ein Schütze vor Beginn des Schießens oder in den Pausen zwischen den Distanzen beim Spannen des Bogens mit aufgelegtem Pfeil, absichtlich oder unabsichtlich einen Pfeil auslassen, so zählt dieser Pfeil als Teil der nächsten zählenden Passe. Der Schreiber macht einen entsprechenden Eintrag auf dem Schusszettel des Schützen und trägt die Werte aller Treffer dieser Passe (3 bzw. 6) ein, der Wert des höchsten zählenden Pfeiles wird abgezogen. Diese Maßnahme muss vom Kampfrichter und vom betroffenen Schützen abgezeichnet werden.
Schützen dürfen den Bogenarm nicht heben, bevor das akustische Signal für den Beginn der Schießzeit gegeben wird.
Betreten und verlassen der Schusslinie
Während des Schießens dürfen nur Schützen, die mit dem Schießen an der Reihe sind, die Schießlinie betreten. Alle anderen Schützen haben mit ihrer Ausrüstung hinter der Wartelinie bzw. in den Warteräumen zu bleiben.
Sobald ein Schütze seine Pfeile geschossen hat, hat er sofort hinter die Wartelinie zurückzugehen.
Berühren einer fremden Ausrüstung
Kein Schütze darf die Ausrüstung eines anderen Schützen ohne dessen Einverständnis berühren. Ernste Verstöße dagegen können bestraft werden.
FÜR DAS FELD/3-D BOGENSCHIESSEN
Wegweiser in der Feldrunde
Die Wegweiser sollen ein sicheres Gehen im Kurs gewährleisten und sind daher auf jeden Fall zu beachten. Aus Sicherheitsgründen darf ein Kurs niemals in entgegengesetzter Richtung begangen werden.
Kein Schütze darf zur Scheibe vorgehen, bevor nicht alle Schützen der Gruppe mit dem Schießen fertig sind.
Kinder und Jugendliche
dürfen nur in Begleitung Ihrer Eltern oder unter Aufsicht eines Aktionsleiters im Rahmen eines Kurses oder einer Schnupperstunde die Anlagen des EBSV betreten und benützen.